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Michael Beil | Komposition Experimentelle Musik/Elektronik

Komposition Experimentelle Musik/Elektronik
Michael Beil

Wir gratulieren Michael Beil zum Deutschen Musikautor*innenpreis 2023 in der Kategorie Komposition Experimentelle Musik/Elektronik!

Die Jury über Michael Beil

„Michael Beil versteht es meisterlich, den Kompositionsprozess live zu erforschen. Klänge, Videos, Aktionen und Anspielungen verdichtet er gemeinsam mit den aufführenden Musiker*innen zu einem eigenwilligen didaktischen Konzerterlebnis.“

Nominierte in der Kategorie
Komposition Experimentelle Musik/Elektronik
Michael Beil
Michael Beil
Michael Beil

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir viel! Meine Arbeiten sind stilistische Hybride und es ist wunderbar, dass es nun eine passende Kategorie gibt, die der Vielfalt und dem Experiment Raum gibt. In diesem Sinne freue ich mich sehr auf die Mit-Nominierten und für alle zukünftig ausgezeichneten Musiker*innen!“

Michael Beil studierte in Stuttgart Klavier, Musiktheorie und Komposition. Von 1996 bis 2007 unterrichtete er in Berlin Musiktheorie und Komposition als Leiter der Abteilungen für Neue Musik und Studienvorbereitung an den Musikschulen in Kreuzberg und Neukölln. Im Jahr 2000 gründete Michael Beil zusammen mit Stephan Winkler die Gruppe Skart zur Konzeption von Konzerten mit intermedialen Inhalten und organisierte zwischen 2000 und 2007 eine Reihe von Skart-Konzerten. In dieser Zeit übernahm Michael Beil außerdem die künstlerische Leitung des Festivals Klangwerkstatt. Neben zahlreichen Aufträgen von namhaften Ensembles erhielt Michael Beil eine Auszeichnung im Kompositionswettbewerb Camillo Togni in Brescia, Stipendien für die Cité des Arts in Paris, für das Künstlerhaus Wiepersdorf und das Heinrich-Gartentor-Stipendium für Videokunst in Thun. 2007 wurde Michael Beil an die Hochschule für Musik und Tanz Köln als Professor für elektronische Komposition berufen und leitet dort das Studio für Elektronische Musik.
Die Kompositionen von Michael Beil sind auf die Verbindung von instrumentaler Musik, Tape und Video fokussiert. Sie basieren auf Strategien, welche die für ein Konzert typische Bühnensituation reflektieren, und die Entstehung und formale Konzeption einer Komposition live im Konzert nachvollziehbar machen. Dazu werden die aufführenden Musiker möglichst stark in den Kompositionsprozess mit einbezogen. Weiterhin ist es ein Anliegen der Musik Michael Beils, die Vorstellung des sog. „musikalischen Meisterwerks“ in Frage zu stellen. Dazu ist die neue Kontextualisierung von Zitaten und von idiomatischen oder Instrumenten-bezogenen musikalischen Elementen ein häufig eingesetztes Mittel.

Hanna Hartman
Hanna Hartman
Hanna Hartman

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis bedeutet mir viel. Es ist mir eine Ehre und ich freue mich über die Aufmerksamkeit für die Musik.“

Hanna Hartman ist in Uppsala geboren und lebt als Komponistin, Klangkünstlerin und Performerin in Berlin. Sie komponiert Werke für Radio, elektroakustische Musik, Ensembles, Klanginstallationen und konzertiert in der ganzen Welt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen und Stipendien gehören der Karl-Sczuka-Preis, der Phonurgia Nova Preis, ein Villa Aurora-Stipendium und der Rom-Preis, Villa Massimo 2021-2022. In den Jahren 2007 und 2008 war sie Composer in Residence beim Schwedischen Rundfunk und 2019 beim Huddersfield Contemporary Music Festival. Hanna Hartman ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Ihre Arbeit wurde in zahlreichen Konzerten und Festivals präsentiert, z. B. bei den Darmstädter Ferienkursen, Eclat Festival Neue Musik Stuttgart, Ultima Oslo Contemporary Music Festival, Huddersfield Contemporary Music Festival, El Nicho Aural Mexico City, Akousma Montreal, London Contemporary Music Festival, Cut & Splice Festival Manchester.

Clemens von Reusner
Clemens von Reusner
Clemens von Reusner

„Die Nominierung für den Deutschen Musikautor*innenpreis ist für mich nicht nur eine persönliche Anerkennung meiner Arbeit, sondern auch eine Würdigung der elektroakustischen Musik, über die ich mich sehr freue.“

2023 nominiert in der Kategorie „Komposition Experimentelle Musik/Elektronik“.

Der Komponist Clemens von Reusner (geboren 1957) lebt und arbeitet im niedersächsischen Wendland. In der Abgeschiedenheit und Weite der Elbtalaue im dünn besiedelten Landkreis Lüchow-Dannenberg findet er einen für ihn notwendigen Rückzugsort und mitunter auch Inspiration für seine Kompositionen.
Im Zentrum seiner Werke elektroakustischer (oder auch „akusmatischer“) Musik und radiophoner Hörstücke stehen gleichermaßen rein elektronisch erzeugte sowie an besonderen Orten mit Mikrofonen aufgenommene und im Studio dann bearbeitete Klänge. Die Arbeit am Klang selbst, die Erkundung seiner inneren Strukturen und die Transformation in neue Klanggestalten ist Schwerpunkt seiner kompositorischen Arbeit.Neben dieser Arbeit mit Klängen selbst spielt die Komposition von Klängen im Raum eine wesentliche Rolle in seinem Schaffen. In mehrkanaligen Lautsprechersetups entstehen virtuelle Räume, in denen unterschiedliche Klänge angeordnet und auf individuellen Pfaden bewegt werden und kontrapunktisch zueinander in Beziehung treten.Auch wenn die Technik in der Produktion elektroakustischer Musik eine große Rolle spielt, so ist diese kein Selbstzweck, sondern sie steht für Clemens von Reusner nur im Dienst der Komposition neuer Klangwelten und der Hörbarmachung von im Klang verborgenen Strukturen.
Zur Aufführungspraxis elektroakustischer Musik gehören Konzerte in einem möglichst dunklen Raum, um eine Konzentration auf das bloße Hören zu fördern, unbeeinflusst von visuellen Eindrücken.In seinen Arbeiten nimmt Clemens von Reusner immer wieder auch Bezug auf zeitgenössische wie historische Werke anderer Künstlerinnen und Künstler aus Musik, Literatur und bildender Kunst wie zum Beispiel Franz Schubert, Gottfried Benn und Jean-Paul, oder den ebenfalls im Wendland lebenden bildenden Künstler Ernst von Hopffgarten.
Clemens von Reusner komponierte Auftragswerke für den Rundfunk und für Festivals. Für die „Sommerlichen Musiktage“ in Hitzacker, das älteste Kammermusikfestival in Deutschland, realisierte er zwei Auftragswerke. Zuletzt setzte er sich in seiner Komposition KRENE, die im Sommer 2021 in Hitzacker uraufgeführt wurde, mit Franz Schuberts letzter Klaviersonate in B-Dur auseinander. Seit 2015 kuratiert Clemens von Reusner die Reihe der „Akusmatischen Konzerte“ in den „Künstlerischen Werkstätten“ im wendländischen Trebel, in der in jedem Herbst Werke internationaler Komponistinnen und Komponisten elektroakustischer Musik vorgestellt werden.Clemens von Reusner erhielt für seine Werke nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den ersten Preis der Jury und den Preis des Publikums beim internationalen Kompositonswettbewerb für akusmatische Musik der 21. Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik 2020 für seine Komposition „Anamorphosis“.Seine Werke werden auf zahlreichen internationalen Festivals zeitgenössischer Musik in Asien, Europa, Nord- und Südamerika aufgeführt. Sie erhielten Einladungen zu den Weltmusiktagen für Neue Musik 2011 in Zagreb, 2017 in Vancouver und 2019 in Tallin.
Er ist Jurymitglied bei internationalen Festivals für elektroakustische Musik und übernimmt auch kuratorische Aufgaben. Von 2010 bis 2013 war er Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik (DEGEM). Ende der 1980er-Jahre entwickelte Clemens von Reusner die Software KANDINSKY MUSIC PAINTER, die grafische Werkzeuge zur Herstellung musikalischer Strukturen verwendet.