15. Deutscher Musikautor*innenpreis
die Jury
Wer könnte die Qualität und Einzigartigkeit von Musikwerken besser beurteilen, als die Musikschaffenden selbst? Das ist es, was den Deutschen Musikautor*innenpreis so unverwechselbar macht. Objektiv und kompetent bewerten die Jurymitglieder, in ihrem Fachgebiet die nominierten Komponist*innen sowie Textdichter*innen. Da sich jährlich die Kategorien ändern, wechseln auch die Juror*innen.
Unsere Fachjury für den 15. Deutschen Musikautor*innenpreis
Fritz Kalkbrenner
Fritz Kalkbrenner
Fritz Kalkbrenner wurde 1981 in Ost-Berlin geboren, verbrachte dort seine Jugendjahre und entdeckte, in den Fußstapfen seines Bruders Paul, die Berliner Techno Szene. Im Zuge der Soundtrack-Produktion für einen damals kleinen Berliner Underground-Film wurde „Sky & Sand“ 2008 mit Vokalbeitrag von Fritz Teil von „Berlin Calling“ und erlangte weltweiten Kultstatus. Ausgehend von diesen Erfahrungen machte sich Fritz Kalkbrenner daran, eigene Musik zu produzieren und tat sich 2010 mit dem Berliner Label SUOL zusammen. Nach einigen 12 inchs kam dort Ende 2010 „Here Today Gone Tomorrow“ auf den Markt und zeigte auf Albumlänge einen ansprechenden Entwurf an elektronischer Clubmusik im Soulkontext. Die mediale Resonanz und die Begeisterung des Publikums für das Debüt waren überwältigend. Titel wie „Facing the Sun“ oder „Kings in Exile“ wurden als Höhepunkte goutiert. Die musikalische Formel bestehend aus seiner markanten Stimme und den analogen, meist „warm“ klingenden House-Beats. Nach Beendigung der Zusammenarbeit mit SUOL und einer darauffolgenden Auszeit startete er Ende 2018 sein eigenes Label „Nasua Music“ und begann mit einem neuen Kreativteam umgehend mit der Produktion neuer, frischer Musik. Neben zahlreichen erfolgreichen Projekten in den folgenden Jahren erschien 2020 sein letztes Studioalbum namens „True Colours“ gefolgt von einer restlos ausverkauften Tour in 2021 – darunter auch eine ausverkaufte Show im Berliner Velodrom. Zu der neuen Single „Waiting for the Sun“, die am 28.07.2023 erschienen ist, spielte er dieses Jahr zahlreiche Festivalshows und ist aktuell auf Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Cecil Remmler
Cecil Remmler
Cecil Remmler ist am 12.12.1988 in Basel in der Schweiz geboren. Im Alter von fünf Jahren begann er im Konservatorium mit klassischem Klavier. In den darauffolgenden Jahren vertiefte er sein Wissen in Komposition, Kontrapunkt, Harmonielehre, aber auch Schlagzeug/Percussion und Cello. Mit elf Jahren fing Cecil Remmler an, Pop und Hip-Hop zu produzieren. Von 2006 bis 2010 war er am renommierten Berklee College of Music in Boston und hat dort einen Doppel-Major in Filmmusik und Elektronischer Musik erfolgreich abgeschlossen. Seit 2010 ist er in Berlin als Songwriter und Producer tätig, seit 2012 ist er Teil des Produzententeams FNSHRS. In dieser Zeit hat er mit namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Sido, Aloe Blacc, Shirin David, Kelly Rowland, UFO361, Deichkind, Raf Camora und Alvaro Soler zusammengearbeitet. Außerdem komponiert er Musik für Spielfilme sowie Werbejingles für namenhafte Unternehmen wie Mercedes, Adidas, Audi und McDonalds. Seine Werke wurden mit zahlreichen Gold- und Platinschallplatten ausgezeichnet, sowie mehreren ECHO-Preisen und dem Deutschen Musikautor*innenpreis der GEMA in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk“.
Mayako Kubo
Mayako Kubo
Mayako Kubo, in Kobe aufgewachsen, studierte Klavier in Osaka. 1972 ging sie nach Wien und studierte dort Komposition. Sie setzte ihre Studien bei Helmut Lachenmann fort. 1986 ließ sich Kubo in Berlin nieder. Ihren Kompositionsstil verdankt sie ihrer klassischen Klavierausbildung, und der elektronischen Musik. In den 1990er-Jahren wendete sie sich verstärkt dem Musiktheater zu und entwickelte dafür eine ganz spezifische, freie und expressive Tonwelt. Die Uraufführung der Oper „Rashomon“ 1996 in Graz – Auftragswerk des Grazer Opernhauses und des Steirischen Herbstes – geriet zu einem der Höhepunkte ihrer Karriere. Die zweite Oper, Auftragswerk des New National Theatre Tokyo, „Osan“ folgte 2005. 2009 gründete sie YACOB, das Young Asian Chamber Orchestra Berlin. Ihre dritte Oper „Der Spinnfaden” kam 2010 in Berlin zur Uraufführung. 2014 war Kubo Composer in Residence der Musiktage Mondsee. Im Herbst 2014 sorgte ihre Kinderoper „Träume” als die erste Kinderoper, die durch das Grundschul-Orchester begleitet ist, in Japan für großes Aufsehen. 2019 war Kubo Composer in Residence des Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Das Konzert „John Rabe – Endstation Siemensstadt“ im Jahr 2021 und „Ich will zornig sein“, Text von Thomas Bernhard, im Jahr 2022/23 zeigen die künstlerische Vielfalt ihrer Kompositionen. Mayako Kubo war Fellow der Japan Foundation, des Hanse-Wissenschaftskollegs und der Bogliasco Foundation. Ihre Kompositionen wurden auf den wichtigsten internationalen Musikfestivals wie den Donaueschinger Musiktagen, MaerzMusik, Musikprotokoll oder Wien Modern aufgeführt. Ihre Werke sind im Ariadne Musikverlag, Breitkopf & Härtel und Verlag Neue Musik erschienen.
Oxana Omelchuk
Oxana Omelchuk
Oxana Omelchuk, in Weißrussland geboren, studierte bei Johannes Fritsch und Michael Beil an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Neben ihren kompositorischen Tätigkeiten tritt sie als Musikerin in verschiedenen Formationen auf, zum Beispiel im Duo mit Constantin Herzog (analoge Synthesizer und Kontrabass), im Quartett MONOPASS mit Florian Zwißler, Luís Antunes Pena und Mark Polscher (analoge Synthesizer) sowie im Simon Rummel Ensemble. Omelchuks Musik wurde u. a. vom Ensemble Musikfabrik, dem Ensemble hand werk, dem SWR Vokalensemble, Studio Dan, dem Klangforum Wien, dem Radio-Symphonieorchester Wien und dem Ictus Ensemble aufgeführt. Ihre Werke wurden u. a. bei ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln, ECLAT Stuttgart, Wien Modern, Afekt Festival Tallinn, Musikprotokoll Graz, Ars Musica Brüssel und dem Warschauer Herbst gespielt. Sie erhielt verschiedene Auszeichnungen und Stipendien, darunter das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln (2006) und ein Aufenthaltsstipendium in der Künstlerresidenz Villa Aurora Los Angeles/USA (2018). Im Oktober 2019 wurde ihre Porträt-CD der Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrates veröffentlicht. Zudem war sie 2019 für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie „Ensemble mit Elektronik“ nominiert. Oxana Omelchuk lebt und arbeitet als freischaffende Komponistin in Köln.
Maya Singh
Maya Singh
Maya Singh studierte am Berklee College of Music, wurde von Virgin Records unter Vertrag genommen, entschied sich für die Arbeit im Hintergrund und arbeitet seither als Textdichterin und Komponistin. Ihre Zusammenarbeit mit Künstlern wie Christina Stürmer, Adoro, DJ Ötzi, Gitte Haenning, Vicky Leandros, Nevio, Sarah Connor, Samajona, Eisblume, Hellmut Hattler, Mireille Mathieu, Die Prinzen u. v. m. brachte ihr zahlreiche Gold- und Platinawards ein. Im Bereich Kindermusik war sie an Projekten wie „Das Haus Anubis“, „Biene Maja“, „Ghostrockers“ „Hilfe, ich bin ein Fisch“ oder der Kita Serie „Chi Rho“ beteiligt. Ihr Theaterstück „Hamlet und die Racker“ lief erfolgreich in der Komödie am Bayrischen Hof und ihr Projekt „Molly Motte“ wurde mit dem Medienpreis LEOPOLD – Gute Musik für Kinder ausgezeichnet. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung mit der Krankheit Krebs setzt sich Maya Singh mit ihrem Edutainment Projekt „Zellebration" für die Enttabuisierung und Aufklärung ein und schafft es, sich diesem schweren Thema mit Leichtigkeit zu nähern.
Inga Humpe
Inga Humpe
In den 1990er-Jahren beschäftigte sich Inga Humpe viel mit Techno- und Clubmusik und veröffentlichte auf Tresor „Ingator“ und V2 „Institute of Love“. Sie schrieb Songs für Kylie Minogue und gemeinsam mit Udo Lindenberg den Hit „Ein Herz kann man nicht reparieren“. Im Jahr 2000 gründete sie mit Tommi Eckart die Band 2raumwohnung. Sie betreibt die Verlage it worx, Edition Bingen und Edition it sounds und erhielt für ihre Texte im Jahr 2018 den Fred Jay Preis der GEMA. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie das Buch „Wir trafen uns in einem Garten“ bei Kiwi. Für ihre Filmmusik zu „Eldorado KaDeWe“ erhielt sie 2021 den Deutschen Fernsehpreis.
Die Jury 2024 im Video
Hintergründe zur Jury des Deutschen Musikautor*innenpreises
Der Deutsche Musikautor*innenpreis wird in zwölf Kategorien vergeben. Drei davon sind in jedem Jahr gleich: der Nachwuchspreis, der Preis für das Lebenswerk und das erfolgreichste Werk. Zusätzlich legt der Kulturausschuss der GEMA jedes Jahr sieben neue musikalische Kategorien fest, in denen Musikschaffende ausgezeichnet werden. Die Juror*innen für die jeweiligen Kategorien werden von den Mitgliedern der Akademie Deutscher Musikautor*innen gewählt. Bis zu dreimal ist es möglich, in die Jury einberufen zu werden. Selbstverständlich sind die Juror*innen von der Preisvergabe ausgeschlossen. Außerdem erfolgen 2024 zum ersten Mal Ehrungen mit zwei neu geschaffenen Sonderpreisen.